Eheverfahren erfolgversprechend?
Verfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 18:39
Liebe Forumsteilnehmer,
ich, seit diesem Jahr kath., vorher ev., seit letztem Jahr geschieden, erwäge ein Eheverfahren.
Mein Exmann ist zwar wie ich ev. getauft, war zum Zeitpunkt unserer Hochzeit aus der ev. Kirche ausgetreten und ist, wie man so sagt "Ungläubig" bzw. vom Glauben abgefallen.
Aus meiner Sicht liegen bei mir zwei Nichtigkeitsgründe vor.
1. Ausschluss der Unauflöslichkeit der Ehe bei mir,
Begründung:
Als gläubige Protestantin habe ich meinen Exmann in dem Bewusstsein geheiratet, dass er nicht an Gott glaubt. Er ist zwar getauft, aber schon die Konfirmation hat er nur seiner Eltern wegen mitgemacht, später ist er dann aus der Kirche ausgetreten. Für mich war allein der Glaube entscheidend dafür, meinen geschiedenen Mann als „Gläubigen“ oder eben als „Ungläubigen“ einzustufen. In der Überzeugung, mit meinem Exmann ganz bewusst einen „Ungläubigen“ zu heiraten, ging ich nach der Bibel davon aus, dass ich mich von ihm trennen und danach neu beginnen (in meinem Verständnis auch neu heiraten) „durfte“, wenn er mich verlassen wollte. Weiterer Indikator: Die Ehe meiner Eltern war besonders in meiner Kindheit, aber besonders auch zum Zeitpunkt meiner Eheschließung weder besonders glücklich, noch frei von erheblichen Spannungen. Eine Scheidung meiner Eltern hätte ich befürwortet und eine Ehe wie die meiner Eltern nicht führen wollen. Spätestens dann, wenn Gewalt und Erniedrigung in meine Ehe eingezogen wären, hätte ich mich scheiden lassen.
Folgende Umstände machen deutlich, dass das Thema „Scheidung“ zum Zeitpunkt unserer Eheschließung gerade für mich sehr präsent war: Als mein Exmann und ich standesamtlich geheiratet hatten, waren weder meine Eltern, noch meine Geschwister dabei. Meine Eltern wohnten weiter von uns entfernt, hatten sich gerade von Tisch und Bett getrennt und erwägten ernsthaft, sich scheiden zu lassen (ein Anwalt war eingeschaltet). Damals hatte ich besonders für meine Mutter und für meine Brüder gehofft und gewünscht, sie ließen sich scheiden. Als wir dann vier Monate später kirchlich heirateten, kamen nur mein Vater und mein ältester Bruder. Meine Eltern lebten immer noch von Tisch und Bett getrennt. Die Scheidung stand im Raum.
Ich wollte die Ehe mit meinem Exmann. Ich wollte ihm treu sein und habe mir bei unserer Eheschließung weder vorstellen können, dass er mich verlässt, noch dass unsere Ehe so würde, wie die meiner Eltern. Dennoch: Wäre eine der beiden o.g. Fälle eingetreten, dann hätte ich mich von ihm scheiden lassen und habe es ja schließlich auch getan. (Ich habe die Scheidung eingereicht).
2. Nichtigkeitsgrund aus meiner Sicht: Ausschluss der Sakramentalität der Ehe seitens meines Exmannes
Begründung:
Für mich war die Ehe kein reiner „Verwaltungsakt“. Gott gehörte für mich dazu. Auch wenn die Ehe für mich als Protestantin kein Sakrament darstellte, so liege und lag ich mit meinem persönlichen Eheverständnis in diesem Punkt wohl schon immer nahe beim katholischen Eheverständnis als Sakrament.
Mein Exmann hat den kirchlichen "Mummenschanz" nur mir zuliebe mitgemacht. Ihm hat das gar nichts bedeutet (außer vielleicht 'ne nette Party).
Ich habe meinen Exmann vor einiger Zeit folgende Frage gestellt: Hätte dir damals jemand gesagt, "die Ehe ist ein Sakrament und du gehst damit auch einen Bund mit Gott ein", wie hättest Du geantwortet?
Das hat er geantwortet: Hättest Du mich gefragt, dann hätte ich Dir offen gesagt, dass Du Dir das mit der Heirat wohl noch mal überlegen müsstest. Die Regeln und Bestimmungen des Christentums sind mir vollkommen egal. Wenn ich nach Deiner Sichtweise für den Verstoß gegen das Sakrament der Ehe in die Hölle komme, ist mir das schlichtweg egal, da ich genau so wenig an die Hölle wie an den Himmel glaube. Für mich war und ist die Religion eine Erfindung der Menschen, die ihre Machtposition in ihrer damals primitiven Gesellschaft sichern wollten. Und die Entwicklung und Verbreitung des Christentums war das schlimmste was unserer Welt passieren konnte. Und das war auch nur möglich durch die Rücksichtslosigkeit und Machtgier der christlichen Priester (oder dem was sich heute Kirche nennt)
Was meinen Sie, hätte ein Eheverfahren vor diesem Hintergrund aus Ihrer Sicht Aussicht auf Erfolg?
ich, seit diesem Jahr kath., vorher ev., seit letztem Jahr geschieden, erwäge ein Eheverfahren.
Mein Exmann ist zwar wie ich ev. getauft, war zum Zeitpunkt unserer Hochzeit aus der ev. Kirche ausgetreten und ist, wie man so sagt "Ungläubig" bzw. vom Glauben abgefallen.
Aus meiner Sicht liegen bei mir zwei Nichtigkeitsgründe vor.
1. Ausschluss der Unauflöslichkeit der Ehe bei mir,
Begründung:
Als gläubige Protestantin habe ich meinen Exmann in dem Bewusstsein geheiratet, dass er nicht an Gott glaubt. Er ist zwar getauft, aber schon die Konfirmation hat er nur seiner Eltern wegen mitgemacht, später ist er dann aus der Kirche ausgetreten. Für mich war allein der Glaube entscheidend dafür, meinen geschiedenen Mann als „Gläubigen“ oder eben als „Ungläubigen“ einzustufen. In der Überzeugung, mit meinem Exmann ganz bewusst einen „Ungläubigen“ zu heiraten, ging ich nach der Bibel davon aus, dass ich mich von ihm trennen und danach neu beginnen (in meinem Verständnis auch neu heiraten) „durfte“, wenn er mich verlassen wollte. Weiterer Indikator: Die Ehe meiner Eltern war besonders in meiner Kindheit, aber besonders auch zum Zeitpunkt meiner Eheschließung weder besonders glücklich, noch frei von erheblichen Spannungen. Eine Scheidung meiner Eltern hätte ich befürwortet und eine Ehe wie die meiner Eltern nicht führen wollen. Spätestens dann, wenn Gewalt und Erniedrigung in meine Ehe eingezogen wären, hätte ich mich scheiden lassen.
Folgende Umstände machen deutlich, dass das Thema „Scheidung“ zum Zeitpunkt unserer Eheschließung gerade für mich sehr präsent war: Als mein Exmann und ich standesamtlich geheiratet hatten, waren weder meine Eltern, noch meine Geschwister dabei. Meine Eltern wohnten weiter von uns entfernt, hatten sich gerade von Tisch und Bett getrennt und erwägten ernsthaft, sich scheiden zu lassen (ein Anwalt war eingeschaltet). Damals hatte ich besonders für meine Mutter und für meine Brüder gehofft und gewünscht, sie ließen sich scheiden. Als wir dann vier Monate später kirchlich heirateten, kamen nur mein Vater und mein ältester Bruder. Meine Eltern lebten immer noch von Tisch und Bett getrennt. Die Scheidung stand im Raum.
Ich wollte die Ehe mit meinem Exmann. Ich wollte ihm treu sein und habe mir bei unserer Eheschließung weder vorstellen können, dass er mich verlässt, noch dass unsere Ehe so würde, wie die meiner Eltern. Dennoch: Wäre eine der beiden o.g. Fälle eingetreten, dann hätte ich mich von ihm scheiden lassen und habe es ja schließlich auch getan. (Ich habe die Scheidung eingereicht).
2. Nichtigkeitsgrund aus meiner Sicht: Ausschluss der Sakramentalität der Ehe seitens meines Exmannes
Begründung:
Für mich war die Ehe kein reiner „Verwaltungsakt“. Gott gehörte für mich dazu. Auch wenn die Ehe für mich als Protestantin kein Sakrament darstellte, so liege und lag ich mit meinem persönlichen Eheverständnis in diesem Punkt wohl schon immer nahe beim katholischen Eheverständnis als Sakrament.
Mein Exmann hat den kirchlichen "Mummenschanz" nur mir zuliebe mitgemacht. Ihm hat das gar nichts bedeutet (außer vielleicht 'ne nette Party).
Ich habe meinen Exmann vor einiger Zeit folgende Frage gestellt: Hätte dir damals jemand gesagt, "die Ehe ist ein Sakrament und du gehst damit auch einen Bund mit Gott ein", wie hättest Du geantwortet?
Das hat er geantwortet: Hättest Du mich gefragt, dann hätte ich Dir offen gesagt, dass Du Dir das mit der Heirat wohl noch mal überlegen müsstest. Die Regeln und Bestimmungen des Christentums sind mir vollkommen egal. Wenn ich nach Deiner Sichtweise für den Verstoß gegen das Sakrament der Ehe in die Hölle komme, ist mir das schlichtweg egal, da ich genau so wenig an die Hölle wie an den Himmel glaube. Für mich war und ist die Religion eine Erfindung der Menschen, die ihre Machtposition in ihrer damals primitiven Gesellschaft sichern wollten. Und die Entwicklung und Verbreitung des Christentums war das schlimmste was unserer Welt passieren konnte. Und das war auch nur möglich durch die Rücksichtslosigkeit und Machtgier der christlichen Priester (oder dem was sich heute Kirche nennt)
Was meinen Sie, hätte ein Eheverfahren vor diesem Hintergrund aus Ihrer Sicht Aussicht auf Erfolg?